Es fällt uns schon schwer, dieses wunderschöne Fleckchen Erde wieder zu verlassen.

Sandra und Matti haben sich hier ein Paradies geschaffen, von dem alle nur schwärmen.Wir haben entspannte Tage mit vielen sehr netten Leuten verbracht. Die beiden Schweizer Paare mit ihren jeweils zwei kleinen Kindern – Roland und Denise, heute Minna-Fahrer, die vor acht Jahren Afrika im Westen runter- und im Osten wieder hochgefahren sind, über Saudi-Arabien, Jordanien und Syrien zurück nach Haus. Sie haben noch Alleppo und Palmyra gesehen! Andi und Jaqueline, mit ihrem Wohnmobil unterwegs. Gestern Abend haben wir alle zusammen unten im Garten vor unserem Minna gegrillt. Matti hatte für Alex und mich noch Fleisch mitgebracht. Andi machte aus trocknen Ästen und dicken Bretterteilen rotglühende Holzstücke, es gab Knofibrot, Bulgur- und bunten Salat, von uns Ratatouille und Melone. Die komplette Hühnerbrust taute im warmen Wasser schnell genug auf. Von lokalen gesunden antibiotika- und salmonellen-freien Hühnern! Roland hatte ein tolles doppeltes Grillgitter, dass er über Feuerstellen legen kann. Will ich auch! Lecker, und ein sehr interessanter Abend. Wir sprachen über Fernreisen und die Vorbereitungen, wir habe noch einige Ideen bekommen. Die beiden jungen Belgier, mit denen ich das WM-Spiel anguckte, in denen die Belgier die Belgier nicht aus dem Viertelfinale schossen, auf dem Weg mit ihrem 4×4 nach Kirgistan, wo sie das Auto verkaufen wollen, um dann nach China und vielleicht auch Australien weiterzureisen. 10 Monate dürften reichen. Die beiden jungen Dresdener, die über die Ukraine und Bulgarien dann von Burgos mit dem Schiff nach Batumi gekommen sind. 3 Tage auf See. Morgen fahren fast alle weiter. Heute Abend finden sich alle im Garten am Swimmingpool ein, keiner mag sich trennen. Es stößt noch eine kleine Gruppe Armenier dazu, die fast jedes Wochenende aus Yerevan hierher kommt.

Es wird doch noch ein Tag später. Heute früh ist Namkha völlig lurig. Richtig matt Sie will weder raus noch trinken. Selbst das Dosenfutter, auf das sie sonst so scharf ist, rührt sie nicht mal an. Wir machen uns richtig Sorgen und beschließen, mit ihr zum Tierarzt nach Yerevan zu fahren. Wir haben ja noch etwas vor mit ihr! Als ich Matti nach einem guten Tierarzt Frage, stellt sich heraus, dass Sandra dort um 12:00 Uhr die Hauskatze wieder abholen wird. Zu viert machen wir uns auf den Weg. Es ist Sonntag und einer der wichtigsten Feiertage der Armenier: der Wassertag. Das Wasser wird gefeiert, indem möglichst viele Leute mit Wasser überschüttet werden. Auf der kleinen Straße Richtung Yerevan bin ich nicht aufmerksam genug und kriege von einem gewitzten Jungen einen Eimer voll  ins Seitenfenster. Das merke ich mir! Auf der Fahrt bewundere ich natürlich wieder die Berge und viereckigen Häuser mit dem Blechdächern. An der Straße viel Obststände. Die Leute verdienen sich damit zusätzlich etwas Geld. Sie leben hier hauptsächlich vom Verkauf der Kirschen und Aprikosen an Großhändler. Wir sehen eine Frau, die geerntete Kirschen am Straßenrand in einzelnen Kisten prüft. Im Herbst werden dann die reifen Walnüsse von den Bäumen geschüttelt und bringen wieder Geld.

Die Häuser sind meistens aus diesem rötlchen Stein gebaut, den wir hier auch auf dem 3G Campingplatz haben. Wir haben von Matti gelernt, dass es wesentlich billiger ist mit diesem Naturstein zu arbeiten, als mit Betonstein, da er so weich ist, dass er mit geringem Sägeverschleiß geschnitten werden kann. Die Anlage hier sieht schön aus, die meisten anderen Häuser in diesem Stein sind sehr grob gearbeitet. So kostet es einfach weniger Geld. Auch die Blechdächer sind von sehr unterschiedlicher Qualität.

Die Fahrt nach Yerevan dauert eine gute Stunde. Es ist viel Verkehr – wie immer Sonntags. Unterwegs sehen wir am Straßenrand einen Seiltänzer, eine andere verkleidete Person hält Autos an und wird wohl nach Geld fragen In Armenien wird sieben Tage die Woche gearbeitet. Manche Firmen und Regierungsbehörden geben ihren MitarbeiterInnen sonntags, manchmal zusätzlich auch samstags frei. Das ist aber nicht vorgeschrieben. Unterwegs ein paar freilaufende Kühe mit Hörnern. Glückliche Schweine wie in Georgien sehen wir nicht. Sandra erzählt, dass sie hier die fetten rosa Schweine wie in Europa haben, sie werden im Stall gehalten. Der Ararat ist nicht zu sehen. Es ist zu dunstig, bedingt durch Staub. Das Fahrverhalten der Armenier ist schon manchmal etwas heftig, oft machohaft. Sandra erzählt, dass sich viele Armenier, besonders die Frauen, ihren Führerschein kaufen. Ihr Nachbar würde sie immer fragen, was die Schilder bedeuten, wenn sie mit ihm unterwegs ist. Naja!

Wir erreichen Yerevan. Die Stadt ist berühmt für ihre teilweise sehr schönen Bauten aus der Sowjetzeit, alle in dem rötlichen Naturstein errichtet. Breite Alleen, jede Menge Reklametafeln, dazwischen immer wieder Bilder berühmter armenischer Persönlichkeiten, Autoren, Schauspieler, Würdenträger der armenischen Kirche.

In einer Nebenstraße finden wir ein Parkplatz, durchqueren einen kleinen Park mit hübschen Picknick- und Spielplätzen. Die Tierarztpraxis heißt Vetline (!??), sehr modern, aber recht klein. In den Regalen jede Menge Katzenfutterdosen, Zeckenhalsbänder, Kauknochen, unten drunter große Säcke Spezialtrockenfutter. Das wird kosten! Im Eingangsbereich mit der Rezeption drängen sich mehrere Leute mit kleinen Rassehunden (Fußhupen!), die zum Teil etwas bekloppt sind, die meisten sind sowieso auf dem Arm ihrer BesitzerInnen, ein Welpe von höchstens vier Wochen, eine alte Frau mit einer weißen Taube. Sandra redet mit der jungen Tierärztin, die ihre Katze nach einem Hundebiss mit Blutvergiftung behandelt hat. Alex wartet draußen. Unser frecher Köter knurrt jeden kleinen Hund an, der rauskommt. Plötzlich draußen Lärm. Die Jungens und Mädels mit den Wassereimern haben aus einer oberen Etage selber eine ganze Ladung abbekommen. Sie finden es lustig und hätten gerne ihre Eimer wieder aufgefüllt. Dann sind wir bei der jungen Tierärztin dran. Ich erzähle, Sandra übersetzt. Sie untersucht, findet nichts, wie ich mir schon gedacht habe, und bietet an, Vitamine zu spritzen. Ich versuche, nach einer speziellen Injektion zu fragen, scheitere aber an unserer Kommunikation. So kriegt die gestresste aufgeregte Namkha eine rote, eine gelbe, eine weiße und eine durchsichtige Spritze. Ich hoffe einfach, dass alles dabei ist, was ich mir vorstelle. Ich bezahle ca. sieben Euro für die Behandlung und nehme für Daisy, Sandras und Mattis Hund, mit dem sich Namkha so gern mal beißen würde, einen Kauknochen mit.

Namkha macht übrigens einen zunehmend besseren Eindruck! Der Besuch beim Tierarzt hat bestimmt genauso geholfen wie die Spritzen! Die Katze miaut die ganze einstündige Heimfahrt und ist glücklich, als wir endlich wieder am 3G-Campingplatz ankommen ankommen.

Namkha leckt Kefir und spielt dann plötzlich wieder! Schauspielerin! Alles gut! Danke, liebe Judith, für die seelische und fachliche Unterstützung!

Gegen Abend stoße noch zwei ältere Belgier dazu, die auf eine Rundtour in Armenien Schmetterlinge gesucht und gefangen haben. Sie wollem den Tiere züchten und kooperieren mit Wissenschaftlern in Spanien, die genetische Untersuchung durchführen. Schwarze Schmetterlinge mit weißen Punkten, die Raupen sind braun und langhaarig.

Das Unterhaltungsangebot wird noch gesteigert. Abends erscheinen vor dem Tor zwei Armenier mit Mehrzweckgerät (für Bau-Nichtwissende: ein Radlader mit hinten noch einem Bagger drauf), die Matti und Sandra beim Bau des Campingplatzes schon immer sehr geholfen haben. Jetzt ist es ihre Aufgabe, im Scheinwerferlicht die Äste der Walnussbäume vom Nachbarn gegenüber mit deren Erlaubnis zu kürzen, damit die großen Camper besser auf das Grundstück fahren können. Danach lädt uns Matti alle zusammen noch auf ein armenisches Bier auf die Dachterrasse. Matti und die Belgier, Flamen aus Limburg, reden holländischen, teils deutsch mit Alex, ich unterhalte mich über Sandra mit den beiden Armeniern, sie zeigen mir Bilder und Filme auf dem Handy, wir prosten uns alle zu auf armenisch: Kopf nach rechts oben werfen und kräftig „ä“ sagen. Habe ich sofort kapiert.

Ein letztes Frühstück im 3G (40.137798, 44.777134 – falls mal jemand dort Urlaub machen will).

Wir fahren rechts hoch weiter in die Berge Richtung Geghard-Kloster. Treffen noch ein paar dieser enormen Weinkrüge, die wir auch schon in Georgien gesehen haben. Das Kloster ist benannt nach dem Speer der bei der Kreuzigung Christus‘ Seite geöffnet hat. Der liegt jetzt im armenischen Vatikan.Bei der Anfahrt sehen wir in den Bergen beim Kloster Höhlen, die zum Teil heute noch von einigen Mönchen bewohnt werden.

Am Parkplatz spricht uns im besten Deutsch ein Armenier an, der bei der deutschen Botschaft in Yerevan arbeitet, einmal im Jahr nach Frankfurt fliegt und mit einem Auto über verschiedene Touren zurückkommt. Den Fußweg zur Kirche hoch gibt es natürlich einige Stände, mit getrockneten getrockneten Früchten, süßem Kuchen – nicht mehr unser Ding.

Die Hauptkirche wurde gebaut 1215, dazu gehört noch ein Anbau, der etwas später dazu kam. Über dem Zugang zum Anbau, befindet sich das Wappen der Familie des Zakarian-Prinzes, der ihn gebaut hat, zwei Löwen mit einem Lamm. Von dort führen Zugänge in zwei Kapellen, die aus dem Fels herausgehauen sind, an den Wänden aus dem Fels herausgearbeitete Kreuze. Auch die eine Seite der Kirche ist aus Fels. Da Kirche und Anbau nur durch darüber befindliche wichtige Kuppeln erhellt werden, herrscht eine düstere, Atmosphäre. Unglaublich beeindruckend! Hinter der Kirche stehen, in einer Felsvertiefung noch einige dieser schön gearbeiteten Kreuztafeln. Am Trinkwasserbrunnen vor der Kirche viele Schmetterlinge! Schwarze mit weißen Streifen, winzige hellblaue und weiße. Soviele sehe ich im Jahr zu Hause nicht!

Zurück, weiter geht’s zum Erin-Tempel.

Der Tempel ist touristisch gut aufbereitet – Hotel – Shops, Obst, Restuarants, Vroführungen, Souvernirs, und es wird weiter gebaut. Der Baum geht durchs Dach. Einer der Arbeiter spricht ein bisschen Englisch, er hilft mir sehr höflich aus der Minna. Ansonsten fällt man beim Zusehen ihrer Aktivitäten in den Schlaf! Ich gehe zum Ehrentempel mit einer Truppe Touristen, es ist sehr heiß, alle warten erst mal unter dem großen Baum. Dieser griechische Tempel war dem Sonnengott Mitra gewidmet. Der armenische König Trdat I baute ihn am ersten Jahrhundert. Nachdem Armenien christlich wurde, wurde der Tempel zum Sommerhaus der königlichen Familie umgewidmet. Gute Idee die Lage ist sehr schön. Auf drei Seiten tiefe Schluchten. Der Tempel gehört nicht zum Weltkulturerbe, weil die ehemalige Ruine rekonstruiert wurde, was gegen die Regeln der UNESCO verstößt.

An Yerevan geht’s Richtung Süden, zum angeblich heißesten Punkt Armeniens. Wir fahren zum Kloster Khor Virap, das am Fuß des Berges Ararat liegt. Wir befinden uns also direkt an der türkischen Grenze. Der Verlust des Berges Ararat nach der Niederlage im türkischen armenischen Krieg 1920 hat die Armenier ins Herz getroffen. Dieser Verlust wird in vielen Liedern beklagt, der Berg spielt eine große Rolle in den Geschichten Armeniens. Wir haben ihn vor vier Jahren in ganzer Schönheit von der türkischen Seite bei Dogubayazit bewundern dürfen.

Das Kloster Khor Virap liegt auf einem Hügel nahe des Flusses Arak, es überragt das Flusstal mit seinen Dörfern, Feldern und Weingärten. Der armenische König Tradat III hat hier den Heiligen Gregor, den Erleuchter gefangen gehalten. Der Vater des Königs hatte gegen die Perser gekämpft, die Armenien besetzen wollten. Er wurde von einem entfernten Verwandten, den die Perser bestochen hatten, ermordet. Der Sohn, der sich in Rom aufhielt, wo er erzogen und ausgebildet wurde, machte sich auf dem Weg nach Hause, damals Artashat hier in der Nähe. Unterwegs traf er einen jungen Mann, mit dem er sich anfreundete. Zurück im Palast forderte bei einer Feier der neue König seinen Freund auf, vor einer Götterstatue eine Rose niederzulegen. Dieser weigerte sich und bekannte,  er sei Christ und der Sohn des Mörders des alten Königs. Tradat III war außer sich vor Wut, warf den ehemaligen Freundin den Kerker mit Giftschlangen. Dieser blieb dort zwölf Jahre. Der König hatte inzwischen noch zwei christliche Jungfrauen, die Armenien christianisieren wollten, ermorden lassen und wurde darüber verrückt. Daraufhin überzeugte die Schwester des Königs ihren Bruder, den Gefangenen, der wie ein Wunder immer noch lebte, freizulassen, um seine Krankheit zu überwinden. Ende der Geschichte: Gregorkam raus, der König wurde gesund und trat auch gleich zum Christentum über. Eine überzeugende Story. So wurde Armenien das älteste christliche Königreich. Die Kirche ist natürlich nicht mehr dieselbe, aber immerhin noch vom 17. Jahrhundert. Khor Virap ist eine berühmte Pilgerstätte, viele Leute kommen zur Taufe oder nach der Hochzeit um ein Opfer zu bringen. Da ich das just schon gelesen hatte, war ich auch nicht überrascht, als uns auf dem Parkplatz gleich lebende Tauben zum Kauf angeboten worden. In den Kerker kann man immer noch hinabsteigen, haben wir gelassen, 7 m  tief auf glitschigen Stein muss ja nicht sein.

Wir hatten das Glück, den Ararat noch fast unbewölkt sehen zu können.  e40° heiß war – irgendwie haben wir uns schon deutlich besser an die Hitze gewöhnt -, machten wir uns auf zum Vatikan der armenischen Kirche, nach Echmiadzin. Nördlich und links von Eriwan. Echmiadzin war die erste Hauptstadt Armeniens von 180-340 nach Christus. Nach der Christianisierung wanderte dieser Hauptsitz der armenischen Christen durchs Land, bis er 1444 wieder dorthin zurück kam und der Mayr Tachar – Mutterkirche der Armenier – gebaut wurde. Dieser sogenannte Vatikan ist ein riesiges mauertes Gelände, mit der Hauptkirche, dem Sitz des Primaten der armenischen Kirche, einer theologischen Universität und Buchläden, angelegt in einem wunderschönen, durch große Bäume beschatteten Garten. Und ein Genoziddenkmal. Die jetzige Kirche stammt von ca. 480, an ihr wurde immer wieder gebaut. Jetzt auch. Sie hat eine Außenfassade sehr schöne Steinschnitzereien, innen wunderschöne Fresken.

Ich saß unter dem Bäumen auf der Bank, ein älterer Mann sprach mich auf russisch an. Irgendwie konnten wir uns austauschen. Sehr nett. An der Mauer entlang zogen sich Bilder vieler Kirchen und Klöster, von denen es seine unglaubliche Anzahl in Armenien zu geben scheint, eine älter als die andere.

Und jetzt freuen wird uns total darauf, die Hitze hinter uns lassen, und hoch auf den Berg Aragat, den Schwesterberg des Ararats zu fahren. Nicht weit von der Spitze gibt es ein Observatorium und einen See, den Kari Lich. Und es wird kühl sein!

Auf dem Weg treffen wir noch einen mit Heuballen beladenen Hänger, der bestimmt 5 m breit ist! Und den ultimativen Hochzeitskutschen-Albtraum! Dazu noch in einem Dorf mehrere Storchennester die Straße entlang. Wir fahren durch kleine Orte, die Straßen werden einspurig und winden sich in engen Serpentinen den Berg hinauf. Die Landschaft wirkt immer kahler, verschönt durch das goldene Licht der Nachmittagssonne. Der Untergrund ist steinig, die Felsen brechen immer wieder an der Oberfläche durch.

Unterwegs lassen wir Namka, die unter der Hitze auch ganz schön zu leiden hat, frei, und sie nutzt die Gelegenheit optimal. Nach zwei Stockwürfen muss Alexander den Stock selber wiederholen und sie entschwindet. Als sie glückstrahlend zurückkommt, hat sie sich in einem der zahlreichen Kuhfladen gewälzt. Sie wird heute Abend noch gewässert!

Die Straße wird noch schmaler, führt eine tiefe Schlucht Wir sehen bewegliche Landwirtschaft! Menschen, die in alten Armeezelten und Contaiern auf den Bergwiesen wohnen und dort ihre Rinder und Schafe halten. Es ist Abend, die Schafherden werden von mehreren großen Hunden bewacht, die zum Teil abgeschnittene Ohren und Schwänze haben. Wahrscheinlich können die Wölfe, deren Felle wir immer den Touristen angeboten gesehen haben, da nicht so schmerzhaft zubeißen. Große Gehege mit Rindern, es ist Melkzeit. Noch ein mobiler Imker. Die Sonne verschwindet. Wir haben die Schneegrenze erreicht und dann sehen wir vor uns die Häuser des Observatoriums, den See mit ein paar bunten Zelten am Rand und ein kleines Restaurant. An der Staumauer einer Seite tritt Wasser aus, Namkha ist fällig!

Wir sind auf 3197m.

Heute abend gönnen wir uns im Restaurant Kebab und trinken russisches Bier. Die Menükare bietet auf 4 Seiten vodka jeder Gehaltsklasse an. Inklusive eines Cognacs – russisch -,  eines Brandys – der berühmte armenische? – und eines sehr billigen Weines. Unter den Softdrinks finden wir noch zwei russische Biere, eins ist noch verfügbar. auf dem weg zum Restuarant hat Alex einen Container entdeckt, bei dem das Fundament nicht ausreicht. An einer Seite wird er daher durch ein Stück Holz unterstützt, wenn das verrottet ist, fällt er runter. Auf dem Weg haben noch wir einen netten Russen aus Jaroslav getroffen, der hier wandern wird. Das Lokal ist russisch-troslos, die Bedienung langsam und freundlich, das Essen lecker, erfreulicherweise kommt das zweite Hauptgericht nicht mehr, wir sind schon satt. Der Sternenhimmel ist unglaublich, die Milchstraße ist zu sehen. Ganz weit unten im Tal sehen wir die Lichter der Städte.

Alex hat nicht gut geschlafen, wohl wegen der Höhe, ich tief und fest. Die Sonne scheint, es ist 18°. Zuerst wird der Hund in den See gejagt, um die Sauberkeit noch zu verbessern. Das Wasser hat so um die 15°, Namkha zögert nicht. Die Wanderer beginnen hinter dem Restaurant den Aufstieg über die Kuppe zum ersten und zweiten Gipfel des Aragat. Einige junge Leute aus Appeldoorn sprechen uns an. Wir reden über Reisen und, Träume. Sie werden uns ein Bild vom Gipfel mitbringen. Alex spaziert den Weg ein Stück hinauf und macht ein schönes Foto von der Minna. Namkha genießt den Schnee. Danach füllt er unsere 5 l Behälter mit Quellwasser auf, schließlich sind wir auf dem Gipfel – fast… Und bringt mir mal wieder Blümchen mit. So ist er, mein Schatz! Als der Blog raus ist – so schnell geladen wie bisher noch nie! – mache ich noch einen kleinen Spaziergang zur Blumenwiese am See. Traumhaft…