Nach Norden. Eine Herde von bestimmt 150 Pferden überquert die Straße vor uns.

46-MN_to-Nord_150-pfd.-2

Es wird grüner. Bäume. Wald! Viel Ackerbau. Khaliunaa hat uns schon gesagt, dass der Norden der Mongolei sehr fruchtbarer sei. Warum steht der Bus im Feld?

Und wieder Müll, diesmal zur Verbrennung.

Wir werden unseren Müll in der Mongolei an den Tankstellen los, nachdem die Tankwarte die Minna besichtigt haben. Dazu gibt es große .Tonnen, in die ALLES hineinfliegt. Plastikflaschen werden manchmal extra gesammelt.

47-MN_to-Nord_Regen...

48a-MN_to-Nord_Ackerbau

48b-MN_to-Nord_Wald

49-MN_to-Nord_Bus-Weide

50-MN_to-Nord_Müll

Zur Teepause am Fluss bekommen wir Ziegenbesuch.

52-MN_to-Nord_Ziegenbesuch

51-MN_to-Nord_Teepause_!

Ger-Aufbau ist Teamarbeit.

53-MN_to-Nord_Ger-aufbau_!

Die Ziegen-Freundschaft!

54-MN_to-Nord_Hauslamm

Ich will auch mal ans Steuer. Und habe dann gleich etliche Straßenbau-Umleitungspisten. Macht Spaß!

55a-MN_to_Nord_Steuer-ich_!

55b-MN_to_Nord_Steuer-ich_Piste-2_!

Die Straße zum Kloster Amarbayasgalant führt eine Weile durch das grüne Tal des Flusses Orkhon, den wir nun schon mehrfach überquert haben. Ackerbau in Streifen – ich habe den Sinn nicht herausgefunden! Ein kleiner Ort. Gers und Holzhäuser und Wohnsiedlungen mit Geschäften und Banken. Wo es sich schöner lebt??

55c-MN_to-Amar_Orchonvalley

56-MN_to-Nord_Acker-Sttreifen...

57-MN_to-Nord_Ort-neubauteil

Es ist heiß. Pferde wollen einen kühlen Kopf bewahren und strecken ihn, wenn’s geht, in den Regendurchlass. Es wird sandig. Und staubiger.

 

 

 

Alex inspiziert einen Kanal.

 

 

Hinter uns hält ein Geländewagen. Zwei junge Tschechen, die unsere Minna schon vorher gesehen haben, fragen, ob wir Hilfe brauchen. Sie wollen auch zum Kloster.

59-MN_to-Amar_Sandig

60-MN_to-Amar_Kanalinspekt.Alex_!

Es beginnen 34 km Piste zum Kloster. Unterwegs über die grüne Fläche verteilte Steinhaufen.

61-MN_to-Amar_Piste-1 62-MN_to-Amar_Piste-Steine 63-MN_to-Amar_Piste-2

Auch hier gibt es Wildrharbaber.

64-MN_Nord_Wildrhabarber-nah

Die Minna trifft einen Ovoo.

65-MN_to-Amar_Piste-Minna-Ovoo_!

66-MN_to-Amar_Piste-Weite-Telefon_!

67-MN_to-Amar_Piste-Weite_!!

Pferde unterwegs. Kraniche brüten.

68-MN_Nord_Pferde

69-MN_to-Amar_Piste-Kranische-Brut...

Dann sehen wir in der Ferne das einsam liegende Kloster Amarbayasgalant („Glückliche Ruhe“).

70-MN_to-Amar_1.Blick

Noch eine kleine Flussdurchfahrt.

71a-MN_to-Amar_Piste-Flußdurchfahrt_!

Schließlich halten wir vor dem Zaun, der die Anlage umgibt. Motor aus. Ruhe. Wir geniessen und schauen.

71b-MN_Amarb_Tempelanlage

71c-MN_Amarb_Ziegen-Zaun

72-MN_Amarb_Vogel-neigierig

73-MN_Amarb_Vogel-Flug

74-MN_Amarb_Präriehund

75-MN_Amarb_Besucher

Mit dem Kloster Amarbayasgalant wollten die Mandschuren den Lamaismus unter den Mongolen verbreiten. Den Platz für das Kloster wählte der erste Bogd-Khan – der geistliche und weltliche Führer der Mongolei – Zanabazar aus. Gebaut wurde es erst nach seinem Tod, fertig war es 1735. 1789 wurde die mumifizierte Leiche Zanabazars aus Peking hierher gebracht. In seiner Blütezeit gab es hier über 50 Tempel und 6000 Mönche. Während der kulturellen Revolution 1937 ließen den Mönchen wohlgesonnenene Militärs nur die Nebengebäude und Wohnräume der Mönche zerstören. 27 Gebäude blieben übrig, nur noch 900 Mönche lebten weiter dort.

Wir betreten das Kloster am Spätnachmittag durch eine offne Nebenpforte.

76-MN_Amarb_Tor-durchbl.

Der zweigeschossige Haupttempel Tsogchin Dugan hat Mitbewohner. Die gewitzten Krähen haben es geschafft, im Drahtgitter, das zum Schutz gegen sie unter dem überhängende Dach mit den bunten Bemalungen angebracht ist, Öffnungen zu finden und dort ihre Nester zu bauen. Ihr scharfer Kot überzieht die Balken.

77-MN_Amarb_hauptt._!

78-MN_Amarb_Krähen_!

Das Kloster ist verlassen. Wir betreten den Haupttempel, dessen Innenraum mit den großen roten Holzsäulen in der Mitte durch einen kleinen Aufsatz mit Fenstern beleuchtet wird. Lange Stoffbahnen und eine Kassettendecke mit Drachenschnitzereien und bunter Malerei schmücken den Raum. Um den Hauptaltar hängen beeindruckende Tangkas. Niemand außer uns ist hier.

79a-MN_Amarb_Vers._!

79b-MN_Amarb_Versam-hoch_!

Außen herum durch den Säulengang mit den Gebetsmühlen hinter den Tempel in den Innenhof mit zwei kleinen Tempeln und rechts dem Grab des berühmten und verehrten Zanabazars. Gras wächst zwischen den Steinen. Eine alter Steinkreis mit Muster und eine neu gegossene runde Betonplatte. Auf einem Mountainbike erscheint ein rotbehoster Junge, die Mönchsrobe bis zur Taille hoch gerollt, und schließt hinter uns ab.

80-MN_Amarb_außen_Alex

81-MN_Amarb_Zanab_!

Selten sieht ein Weltkulturerbe so runtergekommen wie dieses aus.

82-MN_Amarb_vernachläss.WH_Krähen_!

Beim Verlassen treffen wir die jungen Tschechen wieder. Der Geländewagen hat sie hier abgesetzt. Sie wollen morgen zu Fuß zurück. Wir laden sie zu Pasta ein. Die Rinder auf dem Nachhauseweg staunen über ihr Zelt.

83-MN_Amarb_Standa-Lukasz_Kühe

Die Nudeln schmecken nicht nur mir. Dazu haben die beiden jede Menge Dosenbier aus dem Ger-Laden mitgebracht. Sie sind mit der Transsib von Moskau bis UB gekommen. Ein lustiger Abend! Es ist noch angenehm warm, die Tür ist offen. Der junge Mönch erscheint mit einem kleinen Freund und seinem Fahrrad. Platten! Alex kramt die schwere Luftpumpe raus. Reicht nicht. Schlauch wird rausgeholt, das Loch gesucht. Lukasz und Standa suchen aus den Tiefen ihrer Rucksäcke was zum Dichten. Die Männer haben Spaß. Ich geh spazieren.

84-MN_Amarb_Fahrradrep.

85-MN_Amarb_Fahrradrep._!

86-MN_Amarb_abends-1

Morgens laufen wir zum Stupa hinter dem Kloster hoch. Ein großartiger Blick über das weite Tal vor dem Kloster.

87-MN_Amarb_Stupa-vom-Budd.

88-MN_Amarb_v.hinten_!

Weiter hinüber auf den zweiten Hügel mit der großen Skulptur eines goldenen Buddhas. Alex sieht fern.

89-MN_Amarb_Buddha

90-MN_Amarb_Alex-fern

Auf dem Rückweg sehen wir ein eingestürztes Dach in der Klosteranlage. Im äußeren Hof liegt jede Menge Baumaterial und verpackte Skulpturen, daneben alte Teile. Vor zehn Jahren zuletzt sollen Vietnamesen in der Anlage restauriert haben. Im Innenhof reinigen heute Morgen einige Mönche das alte Steinrund.

Wie kann die mongolische Regierung eine riesige Buddha-Anlage in Ulan Bator bauen und das so beeindruckende alte Kloster Amarbayasgalant, das seit 1977 zum Weltkulturerbe und damit nicht nur zum Nationalerbe der Mongolei zählt, so verkommen lassen?

91-MN_Amarb_Stupa_!vernachl.WH_dach

92-MN_Amarb_Baumaterial-1

93-MN_Amar_Baumaterial

94-MN_Amarb_Mönche-reinigen

Auf der Rückfahrt kommt uns ein LKW entgegen. Der hat auch kein 4×4…

95-MN_Amarb_LKW-zum-Kl._!

Unterwegs holen wir Lukasz und Standa ein. Sie steigen gern in die schattige Minna ein. Und in Darhan wieder aus. Mit viel geschlucktem Staub. Weiter geht’s in Richtung Grenze. Unterwegs eine sehr kleine Begegnung – zwei Heuschrecken auf dem Hinterreifen.

96-MN_to-border_Heuschr._Reifenschaden

Abends vor der Grenzstadt Sukhbataar ein kleiner See mit planschenden, picknickenden, auto-waschenden Mongolen. Wir in die Bremsen und ran ans Wasser. Wir erregen ein wenig Interesse, schütteln, fegen und putzen die vollgestaubte Minna aus, und stürzen uns – als fast alle weg sind – in die Fluten. Genuss pur!

Am nächsten Morgen geht’s 12 km östlich zum Grenzübergang in Altanbulag. Wir stellen uns in die Schlange, 10 LKWs vor uns. Die PKWs fahren durch. Aber wie? Am Schlagbaum sind nur zwei Spuren. Nach 2,5 Stunden holt uns ein Polizist nach vorn und winkt uns durch. Die PKWs sind drum rum gefahren… Das war nur die Vorschlange. Eingangstor: Namen und Autokennzeichen werden aufgeschrieben. Wir fahren durch. Kürzere Schlange beim Zoll. Schließlich mit allen Papieren ins Gebäude. Erster Stand: Wagenpapiere und Pässe. Zweiter Stand: Wagenpapiere, Carnets und Pässe. Der Mann dort sieht, dass bei der Einreise die Stempel in den Carnets falsch gesetzt wurden und korrigiert alles offiziell. Der Erste, dem so etwas auffällt! Mit Zettel und Carnets rausgeschickt zum Eingangstor. Der Typ dort will uns zurückschicken, muss erst mal anrufen, bis er weiß, was er zu tun hat. Zurück zu Stand 2. Letzter Stempel. Dann durch den Metalldetektor. Der Polizist dort schickt mich zurück zu Stand 3, die mich dort wieder zu Stand 2, der mich wieder durch den Metalldetektor, Alex ist jetzt dabei. Der Polizist lässt uns jetzt ohne weiteres durch. Dann zur Passkontrolle. Dort sitzt endlich eine fix arbeitende Polizistin.

Nach vier Stunden sind wir durch den mongolischen Zoll!

Die 37 Tage in der Mongolei waren unvergleichlich! Wir haben alles genossen und bewundert – die Menschen, den fast immer leuchtend blauen Himmel, die Weite und die Nomaden, den Automarkt, die Tiere, mongolischen Honig, immer verbunden mit Selenge und Khailunaa, schwäbische Leberwurst, die Menschen, Milchtee und Khushuur, die Stille, das Brot im Fairfield, die Menschen….

 

Jetzt wird’s spannend: Die russischen Grenzbeamten warten auf uns!